Im Jahre 2009 rückte das Problem der viel zu schlechten und langsamen Versorgung von Zella mit schnellem Internet in den Fokus des Ortsbeirates von Zella. Der Ortsbeirat fasste einen Beschluss und beantragte bei der Gemeinde Willingshausen den Ausbau des Internets in Zella voran zu bringen. Im Blick hatte der Ortsbeirat den Förderleitfaden „Breitbandversorgung ländlicher Raum“ des Hessischen Ministerium der Wirtschaft, der speziell den mit schnellen Internetverbindungen unterversorgten ländlichen Raum fördert.


Die Gemeinde Willingshausen erkannte die Notwendigkeit der Verbesserung der Internetversorgung von Zella und beschloss entsprechende Fördermittel aus dem Förderprogramm des Hessischen Ministeriums der Wirtschaft zu beantragen. Die Gemeinde nahm daraufhin Kontakt zum Breitbandberatungsprojekt Kreis Bergstraße auf, verpflichtete einen Breitbandberater, der den notwendigen Bedarf für ein schnelleres Internet in Zella ermitteln sollte und der danach die entsprechenden Fördermittel im Auftrag der Gemeinde beantragten sollte. Die Bedarfsumfrage begann im Sommer 2010 und wurde auf Grund des schleppenden Rücklaufs der „Bedarfs-Fragebogen“ von sämtlichen Mitgliedern des Ortsbeirates massiv und vorbildlich unterstützt. Danach erhöhte sich der Rücklauf der Bedarfs-Fragebogen und es zeigte sich, dass in Zella ein hoher Bedarf für eine schnelle Internetverbindung besteht. Die Fragebogen wurden danach von dem Breitbandberater ausgewertet und eine entsprechende Ausschreibung für Telekommunikationsunternehmen wurde dann auf den Weg gebracht.

Die Ausschreibungsfrist endete am 15.12.2010 und zum Schluss blieben nur 3 Anbieter, die unterschiedliche Übertragungstechniken anboten, übrig. Eine Firma, die eine reine Funklösung anbot, die Firma OR Networks, die eine Funk-Hybrid-Lösung anbot und die Telekom AG, die den klassischen Ausbau über eine Glasfaserleitung vornehmen wollte. Der Gemeindevorstand entschied sich daraufhin für das augenscheinlich günstigere Angebot der Firma OR Networks und fasst den Beschluss, für die angebotene Funk-Hybrid-Lösung die entsprechenden Fördermittel zu beantragen.

Dieser Beschluss wurde bekannt und ein kleiner Teil der Bürger von Zella erfuhr, dass in der Ortsbeiratssitzung am 22.03.2011 nur noch die Entscheidung des Gemeindevorstandes bekannt gegeben werden sollte. Daraufhin wurden per Mail ca. 60 Bürger von Zella und viele andere durch Handzettel über die bevorstehende Sitzung informiert und aufgefordert, an der Sitzung teilzunehmen. Der Bürgermeister der Gemeinde, der vom Ortsvorsteher eingeladen wurde, nahm dann mit dem Breitbandberater auch an der Sitzung teil. Neben dem Ortsbeirat kamen ca. 50 Bürger von Zella zu dieser Ortsbeiratssitzung, was für eine Ortsbeiratssitzung eine ungewöhnlich hohe Besucherzahl war. Es fand eine kontrovers, zum Teil heftig und hitzig geführte Diskussion zwischen den Bürgern von Zella, dem Breitbandberater und dem Bürgermeister statt. Der Tenor des Abends war eindeutig. Die technisch schlechtere Funk-Hybrid-Lösung wird für Zella von der Mehrheit der Bürger nicht gewünscht. Es soll der technisch bessere Ausbau über eine Glasfaserleitung durch die Telekom AG vorangetrieben werden, da die Telekom AG für diese Ausbauvariante der einzige Anbieter ist, zurzeit noch über 100 Bürger von Zella bei der Telekom AG unter Vertrag sind und bei einer andere Lösung die monatlichen Kosten der Endverbraucher im Durchschnitt 25,- € höher liegen werden.

Der Ortbeirat favorisierte ebenfalls die „Telekom-Lösung“ und hatte dabei auch weiterhin den Ausbau des Radweges von Riebelsdorf nach Treysa im Blick. Neben den Radweg könnte ein Leerrohr gelegt werden und in dieses Leerrohr könnte später ein Glasfaserkabel gezogen werden und Zella könnte dann sogar mit einer 25000 KB DSL-Leitung versorgt werden.

Nach der Ortsbeiratssitzung bekam die Telekom AG von der Gemeinde doch noch mal die Möglichkeit das entsprechende Angebot nachzubessern. Die Nachbesserung wurde von der Telekom AG auch vorgenommen und die Telekom AG legte ein nachgebessertes Angebot vor. Am 08.09.2011 fand auch noch eine gemeinsame öffentliche Sitzung der Ortsbeiräte von Zella und Loshausen statt, die mit einer eindeutigen Aufforderung an die Gemeinde endete. Die Gemeinde sollte die technisch schlechtere Funk-Hybrid-Lösung der Firma OR Networks endlich verwerfen und das Angebot der Telekom AG annehmen. Die Initiative der beiden Ortbeiräte hatte schließlich Erfolg. Der Gemeindevorstand der Gemeinde Willingshausen beschloss am 26.09.2011 nun endgültig das Telekomangebot anzunehmen und der Zuschuss der Gemeinde für diese Ausbauvariante betragen 51000,- €. Die Telekom AG hatte nun bis September 2012 Zeit, das entsprechende Glasfaserkabel vom Hauptverteiler in Ziegenhain (Steinweg) bis nach Loshausen (Zur Schwarze Brücke) zu verlegen. Es wurde von der Telekom AG für das Baugebiet Nonnenfeld in Loshausen eine Leistung von 8-13 Megabit und für Zella eine Leistung von 4-8 Megabit garantiert.

Leider wurden dem Projekt erneut Steine in den Weg gelegt. Die, von der Telekom AG geplante, oberirdische Trasse des Glasfaserkabels von Ziegenhain bis nach Loshausen durch das Naturschutzgebiet Schwalmwiesen wurde von der Unteren Naturschutzbehörde (jetzt nur noch UNB) des Schwalm-Eder-Kreises nicht genehmigt. Deswegen haben sich die Bürger von Zella am 26.04.2012 an den Bürgermeister der Gemeinde Willingshausen, Herrn Heinrich Vesper, in einem offenen Brief gewandt, der das Ziel verfolgt, mehr „Bewegung“ in das Projekt zu bekommen und in dem Brief wird der Bürgermeister aufgefordert, das Projekt „Glasfaserausbau für Zella“ nun endlich als Chefsache zu behandeln. Am 14.06.2012 haben sich die Vertreter der Telekom AG, der Gemeinde Willingshausen, des Schwalm-Eder-Kreises und der Stadt Schwalmstadt zu einem Gesprächstermin getroffen um die bestehenden Hindernisse des Projektes „Glasfaserkabel“ aus dem Weg zu räumen.
Über die Ergebnisse des Gespräches wurden dann anlässlich des, von Herr Bürgermeister Vesper einberufenen Bürgergesprächs, am 21.08.2012 die Einwohner von Zella informiert.  An dem Bürgergespräch nahmen auch Vertreter der Telekom AG und die Breitbandberaterin des Schwalm-Eder-Kreises teil. Auf dem Gebiet der Stadt Schwalmstadt wird keine oberirdische Trasse von der Stadt Schwalmstadt genehmigt. Die UNB hatte weiterhin Bedenken die geplante oberirdische Trasse zu genehmigen. Daher wollte nun die Telekom AG ein biologisches Gutachten in Auftrag geben und sie wollte mit Hessen Mobil und der UNB klären, ob die oberirdische Trasse am Radweg von Ziegehain bis nach Loshausen gebaut werden kann. Siehe auch:
http://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/schwalmstadt/schnelles-netz-kommt-langsam-2474192.html


Leider hatten weder der Ortsbeirat von Zella noch die Bürgerinitiative seit dem 21.08.2012 vom Herrn Bürgermeister Vesper, anderen Gemeindegremien und auch nicht von der Telekom AG etwas gehört. Unter Behandlung als Chefsache verstehen wir in Zella etwas anderes. Daher hatte ein Vertreter der Bürgerinitiative bei Landrat Frank-Martin Neupärtl am Donnerstag dem 01.11.2012 anlässlich seiner Bürgersprechstunde vorgesprochen und um Mithilfe und Vermittlung zwischen Telekom AG, UNB und Hessen Mobil gebeten. Der Landrat konnte natürlich nichts versprechen, sicherte aber seine Mithilfe zu. 
Siehe auch:
http://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/schwalmstadt/funkstille-beim-thema-internet-2600819.html


Die Beharrlichkeit, die wir an den Tag gelegt hatten, zahlte sich dann doch endlich aus. Nach ungezählten Info-Mails und Besuchen bei den politischen Entscheidungsträgern haben sich die Telekom AG und die UNB nun endlich auf eine Trasse geeinigt. Der Landrat des Schwalm-Eder-Kreises Frank Martin Neupärtl informierte die DSL-Bürgerinitiative in einem persönlichen Schreiben Anfang Januar 2013 über den Fortgang des Projektes. Die Trasse am Radweg wurde verworfen und nun sollte das Glasfaserkabel doch unterirdisch verlegt. Die Trasse verläuft von Ziegenhain Ortsausgang Richtung Loshausen über den Wirtschaftsweg (neben dem Radweg) nach Loshausen bis zur Ortsmitte von Loshausen auf der Höhe des Lebensmittelgeschäftes.
Siehe auch:
http://www.hna.de/lokales/schwalmstadt/bald-fliessen-daten-besser-2737720.html
Die Bauarbeiten begannen April 2013. Eine Firma aus dem Erzgebirge verlegte von der Kläranlage Loshausen Richtung Ziegenhain ein Leerrohr, in das auch schon das Glasfaserkabel eingezogen wurde.
Die Erdarbeiten für das Leerrohr waren am 12.04.2013 beendet und die letzten ca. 300 Meter Leerrohr in Loshausen von der Kläranlage bis zum Lebensmittelgeschäft wurden auch verlegt.

Danach wurde im Juni 2013 ein neues Technikgehäuse der Telekom AG in Loshausen hinter dem Lebensmittelgeschäft (EDEKA) aufgestellt. Das Glasfaserkabel von Ziegenhain endet nun dort in Loshausen.
Siehe auch:
http://www.hna.de/lokales/schwalmstadt/licht-ende-datentunnels-2956918.html
In der Folgezeit wurde das Technikgehäuse mit der notwendigen Hardware bestückt und ausgiebig von der Telekom getestet.

           

Die Testphase war Anfang September 2013 abgeschlossen und seit der zweiten Septemberwoche wurden die ersten Kunden in Loshausen und Zella für das schnellere Internet freigeschaltet.
Für die Bürger von Zella und Loshausen fand noch am 17.09.2013 im DGH von Zella eine Infoveranstaltung über die neue verfügbare DSL-Geschwindigkeit und die neuen nun buchbaren Telefon- und Internettarife statt.
Siehe auch:
http://www.hna.de/lokales/schwalmstadt/inititative-fordert-glasfaserkabel-3128150.html
In Loshausen ist bis zu 50000er V-DSL verfügbar und in Zella, je nach Lage des Hauses bis zu 12000er DSL verfügbar.

Es besteht weiterhin der Wunsch von den Bürgern von Zella, nun endlich das letzte Stück Glasfaserkabel innerhalb der nächsten 2 Jahre von Loshausen bis nach Zella zu verlegen. Die Zellaer wollen auch nicht noch weitere 7 Jahre auf den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes (NGA-Lösung) im Schwalm-Eder Kreis warten. Man sollte nie vergessen, dass der Ortsbeirat von Zella das Projekt angestoßen hat und es nun zeitnah, mit der gleichen DSL-Verfügbarkeit wie in Loshausen, zu Ende gebracht werden sollte.
Die DSL-Geschichte von Zella ist erst dann zu Ende geschrieben, wenn das Glasfaserkabel von Loshausen bis nach Zella verlegt wird und am Hauptverteiler in Zella (Kurhessenstraße/Haus Pfalzgraf) angeschlossen wird.

Nur dann stimmt der Slogan „Unser Dorf hat Zukunft“ und wir haben Zella in einem Punkt absolut zukunftssicher gemacht.

© (Bürgerinitiative DSL-Ausbau für Zella Stand 28.09.2013)

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